Presse

map the gap Launch, 04.09.2017

Fotos: Mark Mühlhaus, attenzione-photo.com

Mit der App auf Tour für Vielfalt und gegen Diskriminierung
Ministerin Gabriele Heinen-Kljajić stellt das Projekt map the gap vor

An 14 Orten in Niedersachsen können sich zukünftig Schulklassen und Jugendgruppen, aber auch Einzelpersonen spielerisch mit Orten der Vielfalt und der Diskriminierung auseinander setzen. Möglich macht dies die App map the gap, die am Montag von der Niedersächsischen Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić, gemeinsam mit den Projektpartnern gelauncht wurde. 

„map the gap ermöglicht es jungen Menschen, sich mit den Auswirkungen  von Rassismus, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit und den Chancen einer vielfältigen Gesellschaft auseinanderzusetzen. Damit setzt die App vorbildlich um, was sich die neue Landeszentrale für Politische Bildung zum Ziel gesetzt hat: Jugendliche für politische und gesellschaftliche Themen zu interessieren“, sagt Heinen-Kljajić.

Im Rahmen des vom Landesjugendring Niedersachsen e.V. (LJR) und dem Zentrum Demokratische Bildung (ZDB) gemeinsam initiierten Projektes haben sich Jugendgruppen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen wie dem Jugendrotkreuz, den Pfadfindern oder der freien Jugendarbeit ihren jeweiligen Wohnort genauer angeschaut und Orte der Vielfalt und der Diskriminierung gefunden. Diese wurden dann in der App jeweils zu einer Tour zusammengestellt. Fragen und Aufgaben laden nun die Nutzer_innen der App zum Nachdenken, aber auch zum Spaß haben und zum Erkunden des Ortes mit einem anderen Blickwinkel ein. „Das Projekt map the gap sensibilisiert spielerisch für den Themenkomplex gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit – und das sowohl bei der Erstellung der Touren durch die Jugendgruppen als auch beim Spielen der Touren“, sagt Oliver Ohm, LJR-Fachvorstand Vielfalt.
Die Jugendlichen, die die Touren entwickelt haben, sind begeistert: „Ich habe bei map the gap mitgemacht, weil ich möchte, dass auch in meiner Umgebung die Diskriminierung von Menschen eingedämmt wird“, sagt Carla aus Hannover. Der Wunsch der Jugendlichen ist es, dass viele Schulklassen und Jugendgruppen die Touren spielen und so ihre Vorurteile hinterfragen. 

map the gap geht neue Wege in der politischen Bildung von Jugendlichen. „Digitale Medien für die Bildungsarbeit zu nutzen, trifft den Nerv der Zeit und trägt dazu bei, junge Zielgruppen zu erreichen“, so die Leiterin der Landeszentrale für politische Bildung, Ulrika Engler. Und Kristin Harney vom ZDB weist auf die gesellschaftliche Bedeutung hin: „Wenn wir in einer demokratischen und solidarischen Gesellschaft leben möchten, ist es Aufgabe von jedem und jeder, sich gegen rassistische und menschenfeindliche Aussagen zu stellen und das sichtbar zu machen.“

Von Aurich bis Einbeck sind die Touren in vielen Städten in Niedersachsen zu finden. Die App map the gap steht zur Nutzung in Schule und Jugendarbeit ab jetzt kostenlos im Google Playstore (Android) und AppStore (iOS) bereit. 

Zum offiziellen Startschuss am 4. September im Pavillon in Hannover konnten alle Gäste einen Einblick in die Touren bekommen und mit ihrem Smartphone selber spielen. Gemeinsam mit Jugendlichen aus dem Projekt wurde der Launch der App gefeiert.

map the gap ist eines der vom MWK geförderten Pilotprojekte im Vorfeld der Eröffnung der Landeszentrale für politische Bildung. Verantwortlich sind der Landesjugendring Niedersachsen e.V. und das Zentrum Demokratische Bildung. Das Projekt wird aus Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur gefördert.

Ansprechpartner_innen bei Rückfragen

map the gap

Niedersachsen ist ein vielfältiges Land: Wenn man mit offenen Augen durch die Städte und Dörfer des Landes geht, findet man überall Beispiele für ein gelebtes Miteinander von Menschen verschiedener Herkunft, Kultur, Religion, sexueller Orientierung sowie mit und ohne körperliche/geistige Beeinträchtigungen – man findet aber auch überall Beispiele für bewusste oder unbewusste Ausgrenzung im Alltag oder Orte, an denen Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF) schreckliche Folgen hatte bzw. hat. GMF umfasst Diskriminierungs- und Ausgrenzungsformen wie Rassismus, Sexismus, Islamfeindlichkeit oder Obdachlosenfeindlichkeit uvm.
So ist bspw. auch zu konstatieren, dass rechte Gewalt dieses Jahr in Niedersachsen wieder stark zugenommen hat. map the gap hat zum Ziel, junge Menschen für die Gefahr von Abwertung und Ausgrenzung sowie für die Potenziale einer vielfältigen Gesellschaft zu sensibilisieren. Gleichzeitig werden sie dazu bewegt, öffentliche Diskriminierung nicht einfach hinzunehmen, sondern darauf zu achten und sich zu positionieren.
Im Rahmen des Projektes map the gap sollen junge Menschen ihre Lebenswelt mit dem Blick auf Vorurteile, Ausgrenzung, aber auch Vielfalt genauer unter die Lupe nehmen. Dazu werden Workshops organisiert, in denen junge Menschen in ihrer Heimat Orte, die sie mit Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit oder auch Vielfalt in Verbindung bringen, identifizieren. Aus ihnen erstellen sie eine Route, an welcher später mithilfe einer öffentlichen GPS-App Menschen langgeführt werden. Einzelne Punkte werden dann mit Informationen und Quizfragen versehen, so dass Spielende sich thematisch mit der jeweiligen Station auseinandersetzen müssen, um sich die neuen Koordinaten für die nächste Station zu erspielen. So sollen anschließend möglichst viele Jugendliche auf das Thema aufmerksam gemacht werden.

map the gap ist ein gemeinsames Projekt des Landesjugendrings Niedersachsen und des Zentrum Demokratische Bildung. Das Projekt wird aus Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur gefördert.

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